(German)
Systeme, Strukturen und Hierarchien sind nicht zuletzt dazu da, Macht auszuüben und zu erhalten. Betrachtet man die Personen, die diese Rollen ausfüllen auf einer menschlich, individuellen Ebene, bedeutet das nicht selten, dass je mehr Macht äußerlich ausgeübt wird, das eigene, innere Entscheidungsspektrum sinkt. Was bleibt ist lediglich die Karikatur des Eigenen, das sich den Anforderungen und Zwängen gebeugt hat. Zum einen bezeichnet Ohnmacht ein psychologisches Gefühl, zum anderen ein pathologisches Symptom der Bewusstlosigkeit. Im Endeffekt sind diese beiden Erscheinungen eng miteinander verwandt: man ist nicht Herr im (eigenen) Hause. Ein möglicher Ausweg aus dieser Situation kann es sein, sich eine Narrenkappe aufzusetzen und sich in ein anderes System, das der Regellosigkeit, zu versetzen.
Esther Niebel
Januar 10 - February 14, 2020 The Grass is Greener Galerie