Undine Bandelins kommende Einzelausstellung in der Galerie The Grass is Greener erzählt vom Erbe und seinen identitätssti enden Schichten zwischen Kleingarten und guter Stube. In einem liebevoll-nostalgischen und gleichzeitig humorvoll-kritischen Blick präsentiert Bandelin ihr Erbe als in Ostdeutschland Geborene, als Künstlerin, als Nachkommin und zugleich auch immer mehr Weitervererbende. All das zeigt sie, wie man es von ihr kennt, – herrlich, grotesk, nackt – in all ihren Facetten teils liebenswert und teils bedrückend einengend.
Ob als Hommage an die FKK-Kultur oder als En arnung einer spießbürgerlichen Selbstgefälligkeit – Undine Bandelin nimmt keine Rücksicht auf die Eitelkeiten ihrer Protagonisten, sondern stellt sie in voller Pracht ihrer Umgebung, ihres Charakters, ihrer Norm ins Rampenlicht: mal im Camper, beim Wandern oder unter Opas Hirschgeweih. Bandelin führt vor Augen, was vor Augen geführt werden muss: Egal welches Erbe wir bereits in uns tragen oder welches uns noch erwarten mag – es ist der Umgang mit ihm, der entscheidet, inwiefern es uns definieren darf oder eben nicht. In Bandelins Fall ist das Selbstironie, Stolz und eine Liebe zum Detail, die die Künstlerin immer mit einem sympatischen Augenzwinkern unterzeichnet.
Sonja Gatterwe